Artikel fra La Strega

La Strega


Denne artikel fik jeg udgivet i det tyske Morini-tidsskrift La Strega, 93. udgave - Autumno 2010.

Jeg har valgt ikke at oversætte den, da indholdet mere eller mindre er at finde i Torneroses Log.

Jeg har også valgt her at udgive min oprindelige version. Redaktionen på La Strega lavede nemlig nogle ændrInger som jeg ikke er helt tilfreds med, så her kan man altså se hvordan den skulle have set ud:




Meine Morini und wie sie zu mir kam

- oder grenzenlose Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit

Prolog:

Vor Zeiten…

lebte der Schlosser Carl Åge in Saudi Arabien – Na ja, das war 1987, also so abenteuerlich lange her war es auch nicht – Er sah damals eine Anzeige in einer dänischen Zeitung. Der damalige dänische Morini-Importeur hatte eine 3½ Sport zu verkaufen!
Carl Åge sah einige Jahre vorher zwei Mädchen die ihre Morinis fuhren. Seitdem träumte er davon genau so eine Morini in seinem Besitz zu haben. Deshalb hat er gleich zugeschlagen. Die Morini wurde einfach ungesehen gekauft. Er holte sie, als er seinen nächsten Urlaub in Dänemark machte.
In 1990 kam er wieder permanent nach Dänemark und fuhr die Morini viel in den folgenden sechs Jahren. Leider hat sein Rücken angefangen sich über die Sitzposition zu beklagen. Er konnte sie nicht mehr fahren und die Morini wurde in seinem Keller verstaut. Vorher wurde die kleine auf bester Weise gepflegt, so wie nun einmal ein Schlosser sein Bestes pflegt.
Vierzehn Jahre vergingen und an einem Tag im Januar 2009 erlebte Søren, auch ein Schlosser, einen Unfall wo seine geliebte Morini ihr Leben lassen musste. Die schlechte Nachricht bekam der gute Carl Åge zu Ohren und sofort hat er dem Verzweifelten seine Morini angeboten.
Søren ist deshalb zu Hamlets Heimatort losgezogen um sie nach Hause zu bringen. Dort in Helsingør erfuhr er die Geschichte der Morini von Carl Åge. Mit dieser Geschichte ging es zurück nach Fünen, mit der Morini auf dem Hänger.
Als die Morini an ihrem neuen Zuhause angekommen war, wurde das Beste getan um sie wieder zum Leben zu erwecken. Es war deutlich, dass sie vor dem langen Schlaf eine gute Pflege hatte. Nur wenig Liebe und Schmierung war nötig um sie wieder brüllen zu lassen, wie es sich für eine Morini gehört.
Auf dieser Weise konnte Søren sich wieder freuen der stolze Eigentümer von einer der schönsten Fahrzeuge der Welt zu sein.
Und sie lebten vergnügt...





Wer mich kennt weiß dass ich dazu neige sehr emotionell zu werden. Wer also sentimentales Geplapper nicht erträgt, einfach nicht weiter lesen.

Wie schon angedeutet erlitt meine erste Morini ein trauriges Ende. Ich werde hier ein paar wesentliche und interessante Punkte hervorheben, wie ich erneut Morini-Fahrer wurde.

Es heißt ja irgendwo: wer betet soll haben. Und die Morini-Gemeinde ist das beste Beispiel dafür. Ein bisschen fragen hier und da, und nach kurzem Zeit hatte ich meine Dornröschen.
Carl Åge muss also als erster hervorgehoben werden, besonders weil er mir die kleine für einen sehr fairen Preis verkauft hat.

So, dann kam der Instandsetzung/Zurückführung zum Originalen - Teile mussten her! Gunar mailen!: "Du mit deinen Verbindungen und leichtem Zugang zu den preiswerten deutschen Händler, könntest du nicht 'einelistesolangdassdirdieaugenplatzen' verschaffen - achja, ich habe auch x und y in eBay ersteigert, kann ich es dir zukommen lassen, damit ich nur ein mal Porto nach Dänemark zahlen muss." - Eigentlich müsste er mit Nachname Keinproblem heißen, weil so ist fast immer sein Antwort. Gunars grenzenlose Bereitwilligkeit zu helfen findet man also überall an Dornröschen.
 
Zurückverlegten Fußrasten gehören ja dazu. An wen wendet man sich wenn der Preis stimmen muss? - Richtig, Dieter! Der nette und bescheidene Mann aus Elztal hat mir Fußrasten für einen Preis verkauft, wo es sich kaum lohnte nach gebrauchtem zu suchen. Staubkappen für die Gabel sind auch von ihm - geschenkt bekommen! Vergaserdichtungen, Bremsdichtungen - auch von ihm.

Einen Sitzbank brauchte ich. Werner hat sich gemeldet: „Den habe ich - kriegst du billig, weil er nicht besonders schön ist.“ Rändelschrauben für die Seitendeckel habe ich in gleicher Verbindung gekriegt.

Nun, mit intensiver Arbeit wurde Dornröschen zum 3. Dänischen Morini Treffen einigermaßen fertig. Es fehlten nur noch vorderes Schutzblech, "Chromringe" an den Instrumenten, Chrom Stummeln, ein neuer Scheinwerfer, Lenkungsdämpfer und Chrom Stoßdämpfer

Dann beim Treffen zeigte Dornröschen, daß sie sehr durstig nach Öl war. Wir versuchten das Problem zu beheben, aber als ich zwei Wochen später mich auf dem Weg nach Morano begab wurde klar, daß ich immer noch das Problem hatte. Allmählich wurde mir klar, daß es an den Kolben liegen müßte.
Zweiter Stopp auf die Tour war bei Iris und Hartmut. Ja, sagte Hartmut, vielleicht habe ich noch zwei Kolben mit den wir es mal versuchen können. Und richtig, er hatte zwei gebrauchte aber noch schöne Sport-Kolben im "Kolben-Koffer". Nächsten Morgen wurden sie verbaut und siehe da, das Problem war gelöst! Für die Kolben wollte er nichts. - So richtig kapiere ich es immer noch nicht.

Einige Tage später beim Treffen in Morano wurde ich von Manfred eingeladen, ihn auf meiner Heimfahrt zu besuchen. Er hat eine beträchtliche Sammlung von sehr schöne Morinis. Und wie so oft bei passionierten Moinisti hat er auch einiges an Ersatzteile herumliegen. Ich erwähnte was noch an Dornröschen fehlte und im Handumdrehen hat er einen nagelneuen Scheinwerfer und Lenkungsdämpfer hervor gezaubert. Geschenkt hat er mir sie!!! - Mein „Kapiervermögen“ wurde noch mal heftig herausgefordert!

Eine Woche später beim Treffen in Werlaburgdorf hat Kersten von Cord erfahren, dass ich ein Schutzblech suchte. 'Kannst einfach mit mir tauschen, sagte er so hingeworfen. Hat zwar eine kleine Beule, die sich aber richten lasse! Ich dachte er machte Spaß - das schöne Schutzblech, so schwierig aufzutreiben und das in Tausch für ein gewöhnliches GFK-“Blech“!  Aber ihm war es ernst und ich habe schnell, bevor er seine Meinung ändern könne, zu Tränen gerührt mein Werkzeug gefasst und die Schutzbleche getauscht. Beule bleibt drin - als Erinnerung an Kerstens schöne Geste.
Cord hat übrigens kurz danach mein Rücklichtglas bei einem kleinen Umfaller zerstört. Er hat mir sofort ein neues von Thomas gekauft (viel viel schöner als das alte, aber sag' das nicht zu Cord ;) Cord strahlt also hinten bei mir auf.

Dieses Jahr, Holland, 25 jähriges Jubiläum des Clubs, ich spreche noch mal mit Iris über die fehlende Ringe an meinen Instrumenten. Vorher hat sie mir den Tipp gegeben, mal Hollenbeck zu fragen, weil sie ihre von ihm bekommen habe - Ich habe ihm gemailt, aber er ist anscheinend sehr beschäftigt. Ich hätte die Ringe so gerne vor meine Reise nach Morano gehabt, erzählte ich Iris. Iris hat ein bisschen nachgedacht. Komm, du kriegst einfach meine und dann kannst du Ekkehard bitten deine Bestellung zu mir zu senden! Wie gesagt, so getan. Und somit haben die Ringe auch eine schöne Geschichte.

Mit Hilfe vom Netzwerk guter Bekannten wurde die Morini Stufe um Stufe schöner. Aber es gab ja auch anonyme Quellen - und dann doch nicht. Ich habe z. B. Stoßdämpfer in eBay ersteigert. Der Verkäufer meldete sich nach dem Kauf. Es war ein Michael aus der Szene, der mir aber nicht persönlich bekannt war. Er fragte ob ich Interesse an einem zusätzlichen Paar hätte, das nicht so schön wäre. Ja, habe ich! Wie ist der Preis?, schrieb ich zurück. Keine Antwort...! Zwei Tage später kam die Post mit allen 4 Stoßdämpfern!

Ich möchte auch noch meine Motorradhose erwähnen. Die hat Raymond für mich gekauft. Er wohnt in Belgien. Da ich mich in ein bestimmtes Modell eines belgischen Mopedbekleidungsherstellers verliebt hatte, das der dänische Importeur nicht im Programm hat, habe ich ihn mal gefragt, ob er mir den Gefallen tun würde diese zu kaufen. Und selbstverständlich wollte er das. Er ist eben ein echter Morinista.

Und es geht weiter. In der Zukunft kommen zum Beispiel Kolben mit Ventilmulden gefräst von Stefan, und Zylinder mit Bohrung gesponsert von ihm und Holger für Dornröschen. Neue Lenkkopflagerschalen (die kaum aufzutreiben sind) hat Marco in Italien für mich gefunden. Andere Gesichter tauchen auf, wenn ich an meine erste Morini denke; an meine kommende oder Charlottes oder...

Die Liste ist lang und könnte wie gesagt noch länger werden - wie man sieht wird sie es ja ständig auch!
Was daraus klar wird: Die Interessengemeinschaft, die wir teilen, ist eines worauf wir richtig stolz sein können. Oftmals wurde angesprochen wie groß die Toleranz unter Morinisti ist, trotz des unglaublich bunten Blumenstrauß von Menschen. Kaum eine andere Mopedgemeinschaft weist so verschiedene Typen auf wie unsere! Aber die Bezeichnungen Großzügig und Hilfsbereit gehören ganz bestimmt auch dazu einen Morinista zu beschreiben.
Ich bin jedenfalls zutiefst dankbar, dass es euch gibt. Und jedes mal wenn ich mein Dornröschen angucke, fahre oder an ihr schraube, sehe ich nicht nur vor meinen Augen das schöne Werk von Lambertini, sondern auch alle die schönen Gesichter, die mir geholfen haben, sie vollständig zu machen.

In voller Dankbarkeit, Søren

Mehr über Dornröschen unter www.morinist.dk
@ Søren Høyer Hansen