3. Dänisches
Morini Treffen
Drittes Jahr mit
Morini-Treffen! Darauf habe ich mich gefreut, da ich jetzt der Meinung
bin, dass wir von eine Tradition reden können.

In den letzten zwei Jahren haben wir einiges an
Erfahrung gesammelt, so dass wir an die Vorbereitungen ziemlich lässig
ran gehen konnten. Trotzdem war die Zeit vorm Treffen sehr stressvoll
und hektisch für mich.
In Januar hatte ich ja einen Unfall wobei meine Morini einen
Totalschaden erlitt. Ich musste eine neue finden, was mit Hilfe der
dänische Morinigemeinde, relativ einfach war. Naiv wie ich war, glaubte
ich an die Instandsetzung bis zum Treffen. Es hat sich
gezeigt, dass es machbar war, aber nur äußerst knapp. Es hat
Tag-und-Nacht-Betrieb verlangt und dazu umfassender Geduld von
Elisabeths Seite.
Am Wochenende vor´m Treffen war ”Dornröschen” in der Tat fast
zusammengebaut und ich glaubte damit fertig zu sein – nur fehlte eine
letzte Schicht Klarlack am Tank. Aber aufgrund eines kleinen Problems.
musste ich das Moped wieder komplett auseinander nehmen. Montag wurde
es wieder zusammengebaut und dem Tank wurde die letzte Schicht Klarlack
vergeben. Mittwoch hatte ich wieder ein Problem, das mir noch 5 Stunden
Arbeit gab – Die näheren Umständen sind unter
Dornröschen zu
finden.
Nun, gelungen ist es, und Freitag unter den letzten Vorbereitungen vor
Ankunft der ersten Gäste, konnte ich Tank und Seitendeckel montieren
und das endgültige Resultat ansehen. Das war befreiend!
Elisabeth hatte in der Woche davor Urlaub genommen und dafür war ich
sehr dankbar. Sonst hätte es wahrscheinlich nicht geklappt. Dazu kam
Charlotte, meine Schwägerin, am Donnerstag. Also war hier noch eine
Hilfe, damit alles zeitlich ablaufen konnte.

Am Nachmittag tauchten die ersten auf. Das waren
Iris und Hartmut. Das Paar aus Remscheid, die auch die Ersten beim
ersten Treffen waren. Somit hatte das Treffen endlich angefangen. Die
Teilnehmerzahl ist ständig gestiegen und am Abend waren wir knapp 20
Anwesende.
Stefans
getarnte Honda
Nicht alle waren mit ihren Morinis da. Stefan aus Hamburg, z. B. sagte
bei der Begrüßung: „Verzeih mir die Honda“. Er war in den Tagen vor das
Treffen krank gewesen und hat nicht die Zeit gehabt seine 250'er
reisefertig zu machen – übrigens hatte er am Samstag Geburtstag. Super,
dass er trotzdem kam.
Eine Guzzi wurde von Jan gefahren. An seiner Morini fehlten
noch die letzten Arbeiten.
Es gab auch einen Laverda-fahrenden Norweger – Viggo wurde von Torbjørn
„mitgeschleppt“. Noch zwei Norweger, Magne und James (Vater und Sohn,
übrigens), hatten die weite Reise mit ihren Morinis gewagt. Das Treffen
wurde deshalb wirklich international – mit Besuchern von Ländern
außerhalb der EU!
Ein besonderer Anblick war, als die Truppe vom Taunus-Stammtisch ankam:
5 Personen in einem BMW mit einem großen Hänger hinten dran, worauf 5
Morinis geladen waren. 4 von denen waren in gewisser Weise besonders
interessant, weil es „vor 3½'er“ waren: 2 Corsaro aus den 60'er und 2
Corsaro Country aus den 70'er.

Am
frühen Abend kam einer unsere Nachbarn – mit seiner Harley aus den
40'ern.

Er fragte ob er seine Kumpels zu einem Besuch einladen durfte – klar
durfte er das. Eine halbe Stunde später hatten wir deshalb Besuch von
4-5 Burschen, die in Amerikanischen Autos aus der gleichen Ära kamen.
Super!
Die Amerikanerin wurde gründlich untersucht und der
Eigentümer Sebastian musste viele Fragen beantworten.
Das Wetter war ein besonderer Faktor dieses Jahr. Uns wurde Regen in
Aussicht gestellt. Deshalb haben wir am Donnerstag ein 40 qm großes
Zelt gekauft, damit wir ein Dach über den Kopf hätten sollte Wasser von
oben kommen.
Das war eine vernünftige Entscheidung, weil es Freitag Abend stark
regnete, als wir das obligatorische Chili con Carne einnahmen.
Der Abend verging mit den wohlbekannten und neuen Räubergeschichten und
es war lustig zu hören, wie deutsch, norwegisch und dänisch eine ganze
Symphonie ausmachten – alles über das Thema Morini.
Am Morgen war Aufheiterung angesagt, jedoch sehr kalt. Also wurde ein
Feuer angezündet und Kaffee serviert, damit man sich wärmen konnte. Als
das Frühstück serviert wurde sah es so aus, als ob alle die Nacht gut
überstanden hatten.
Am späten Vormittag war die Ausfahrt angesagt, aber gerade vor der
Abfahrt bekamen wir Besuch von ein paar Journalisten von Fyens
Stiftstidene. Viele Fotos wurden gemacht und ich musste ein
ausführliches Interview über mich ergehen lassen – Das war übrigens das
zweites Mal, dass ich von der Presse Besuch bekam. Die Woche vorher
hatte mich ein Journalist von Melfar Posten interviewt.
Nun, als die Presse das bekommen hatte was sie haben wollte, konnten
wir die Morinis nach und nach starten und losfahren. Diese Jahr ohne
lange Wartezeiten – die Morinis freuten sich anscheinend!
Odense war das Ziel. Hier war (zum 2ten Mal) ein Cafe-Racer-Treffen vom
Engländer-Club
Albion arrangiert.
Ich fand das eine perfekte Gelegenheit unsere Cafe-Racers zu zeigen und
gleichzeitig Odense anzuschauen.

Ich
hatte mir eine Route ausgesucht, die an der ältesten Straße zwischen
Odense und Middelfart lang ging. Die ist schön und einigermaßen
kurvenreich. Unterwegs wollten wir tanken und uns wieder alle sammeln.
Ich leitete wie gewöhnlich die schnelle Truppe und Elisabeth die
„langsame“. Als wir die Tankstelle erreichten, gab es einen sehr großen
Abstand zwischen den Gruppen.
Es hat sich gezeigt dass einer (wir nennen keine Namen - nicht wahr,
Franz ;o) bereits 1 km von unserem Haus entfernt, den Tank leergefahren
hatte. Wie gewöhnlich hatten wir ein Begleitauto mit einem
Reservekanister. Das Problem wurde an Ort und Stelle gelöst.
Weiter ging es nach Odense, wo begeistertes Moped-Anschauen angesagt
war. Mittagessen wurde eingenommen und ein paar Stunden
Stadtbesichtigung wurde genehmigt.
Mittagessen
an Fisketorvet
Als Route nach Hause wurde eine noch kurvenreicher Strecke, südwestlich
über Fünen, gewählt.
Um die Orientierung leichter zu machen, hatten wir
Freitag die Route mit kleinen MM-Zeichen ausgeschildert. Ich weiß nicht
ob alle es registriert haben, aber dieses Jahr hatten wir nur einen
Vorfall wo jemand vergessen hatte abzubiegen – vielleicht haben wir im
nächstes Jahr keine Vorfälle dieser Art ;o)
Die Ausfahrt endete mit einer Rundfahrt auf die Halbinsel wo
Wedellsborg ist. So konnte man einen Einblick in unsere schöne Gegend
bekommen.
Wegweiser
Interessant ist es immer zu sehen, wie eine Ausfahrt die Leute
beeinflusst. Ich freue mich immer auf den Augenblick wenn die Helme mit
einem fetten Lächeln abgenommen werden und man kaum abwarten kann,
seine Erlebnisse weiter zu geben. - Und genau so war es, also perfekt!
Einziger Wermutstropfen war (wieder) das Problemkind Dornröschen. Die
letzten 10 km ist sie nur auf einem Zylinder gefahren. Als wir zuhause
ankamen sahen wir, dass ein Topf völlig mit Öl eingeschmiert war. War
es die Zündung? Die Benzinzufuhr? Oder?? – Mit so vielen Experten
gehört ein bisschen Schrauben dazu. Werner und ich waren uns einig,
dass wir die Köpfe gleich runter nehmen sollten um dem Problem näher zu
kommen.
Mittendrin musste ich aber die Arbeit kurzzeitig einstellen, weil noch
ein Journalist (diesmal von Lokalavisen Vestfyn) meine „Ausrede“ haben
wollte. Dieses Jahr gab es also ernsthafte Presse-Deckung.

Nach dem Interview konnten wir die Demontage
fortsetzen und entdeckten einen Riss zwischen den Ventilsitzen. Das
Problem kommt oft vor und bringt normalerweise keine große Probleme.
Der Auslass-Sitz hatte sich jedoch schief im Kopf eingearbeitet, so
dass das Ventil nicht völlig schließen konnte – aber war das der Grund
weshalb so viel Öl ausgedrungen war? Jedenfalls, wir haben die Köpfe
von meiner ersten Morini genommen und an Dornröschen montiert.
Das Schrauben verlief sehr gut und war sehr unterhaltsam. Wir waren
abwechselnd ständig 4-5 Mann – Es war fast wie Bienen die um die Morini
schwärmten, alle genau wissend was als nächstes gemacht werden musste.
Nun, hatte es geholfen?... Ich wurde von dem „Obermeister“ Heiner
beauftragt eine Runde zu fahren bevor ich mein Abendessen bekommen
durfte. Unmittelbar sah es gut aus und der Motor lief mit den anderen
Köpfen viel besser als zuvor. Wir glaubten den Schaden behoben zu haben
und ich konnte in Ruhe essen.
Aber, aber, aber .. Am nächsten Morgen ein Probestart und – immer noch
Qualm aus dem Auspuff! Jetzt war der Befund ein müder Ölabstreifer und
vielleicht ovaler Zylinder.
Zurück zu Samstag Abend: Nach dem Grillen, meisterlich von meinem
Schwiegervater und selbstverständlich Elisabeth und Charlotte gemacht,
war es Zeit das Feuer anzumachen, damit wir es uns gemütlich machen
konnten.
Zeit war es auch für die Preisverleihung.
Die Schönste Morini Dänemarks: Die Auswahl war ja fast peinlich klein –
wo waren die Dänen!!! :/ - Da waren Dornröschen, Elisabeths K2 und
Franz' 500'er. Die Entscheidung war knapp! Meine Morini und Elisabeths
bekamen die gleiche Stimmenzahl. Aber Elisabeths bekam eine Stimme als
die Favoriten-Morini des Treffens. Also musste die Auszeichnung
natürlich an sie fallen. Übrigens war die Begründung der Stimmengeber
diese: „Es ist Zeit die K2 lieb zu haben“ - Da kann ich nur zustimmen!
Die Favoriten-Morini des Treffens wurde ein harter Kampf zwischen
Andreas' und Werners Cosaros. Andreas' wurde aber mit der Auszeichnung
gekürt.
Mit den Preisen folgte ein Gutschein für
Dieter
Hoffmann in Höhe von 40 Euro.
Die weiteste Anfahrt hatte Iris, eine der beiden weiblichen
Teilnehmerinnen, die 890 km gefahren hatte um auf das Treffen zu
kommen. Auch sie erhielt einen Gutschein für Dieter Hoffmann.

Die
besondere Prämie ist ja als Anerkennung für einen Morinifahrer gedacht,
der etwas besonderes für die Morini-Marke oder Morini-Gemeinde gemacht
hat. Dieses Jahr wollte ich, dass diese an eine Person geht, die nicht
Morini fährt – jedenfalls noch nicht. Meine Schwägerin Charlotte ist
nämlich vom ersten Jahr an unsere Hilfsperson Nr. 1 beim Treffen. Ohne
sie wären wir sehr hart dran.
Ein Sparschwein mit 40€ soll ihr als Anzahlung zur Anschaffung einer
Excalibur dienen. Vielleicht sehen wir sie nächstes Jahr mit ihrer
Morini?
Charlotte in einer ihre viele Funktionen
Der Abend setzte sich in gewöhnlicher und gemütlicher Weise fort und um
2Uhr sind die letzten zur Ruhe gegangen.
Um 6 Uhr musste ich wieder auf um Abschied von Torbjørn und Viggo zu
nehmen. Sie wollten versuchen die erste Fähre zu erreichen.
Nach und nach erwachten alle. Nach dem Frühstück und im Laufe des
vormittags haben einer nach dem anderen Abschied genommen mit dem
Wunsch einer Treffen-Wiederholung. Und wieder erhielten wir den
fantastischen Kommentar von einem, dass dieses das beste Treffen war
das er erlebt hatte.
Dafür sind wir selbstverständlich sehr dankbar, weil wir ja kaum etwas
Besonderes oder Außergewöhnliches anbieten. Deshalb wollen wir auch ein
Dankeschön an die Teilnehmer weiterleiten weil es zum größten Teil ihr
Verdienst ist, dass wir so schöne Treffen machen können.
Ob ein viertes Treffen kommen wird? - Selbstverständlich! Wir freuen
uns schon euch nächstes Jahr zu sehen ;)