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Fortsetzung des Tagebuches:


Zusätzliche Fotos

19. September 2007:

Heute werde ich versuchen, die letzten von mir geänderten Details zu beschreiben. Lass mal sehen... ich beginne wieder hinten.

Der Rücklichthalter ist aus einem simplen Stück Edelstahlrohr gemacht. Ich habe unten ein Loch rein gebohrt, wo da Kennzeichenlicht ausstrahlen kann und innen ist eine Bodenplatte festgeschweißt für die Montage des Rücklichtes. Leider habe ich nicht die Ausrüstung zum Edelstahlschweißen. Also hat eine lokale Edelstahlschmiede das für mich gemacht. Die haben mir oft bei solchen Dinge geholfen. Sie haben auch einige Modifikationen am Kennzeichenhalter für mich geschweißt. Den Halter habe ich letztes Jahr bei Herning Stumpemarked (der größte dänisches Teilemarkt) gekauft. Ich wollte eigentlich selbst einen herstellen, doch da habe ich diesen zum vernünftigen Preis gefunden. Trotzdem musste ich einige Änderungen vornehmen, z.B. die Beschläge für das Kennzeichen.

Das Rücklicht ist ein Shin Yo 'Shark Nose' und ist z. B. hier zu finden

Weiter vorne in dem kleinen Kasten unterm Sitz: Wie man sieht, liegen hier einige Kabel (als ob da nicht genügend an der  Morini dran ist!) Der ehemalige Werkzeugkasten enthält jetzt eine Autocom Gegensprechanlage und eine Cyclone C11 Alarmanlage.

Die Gegensprechanlage ist Klasse. Ich kann nur alle zufriedenen Äußerungen zustimmen. Dazu ist es wesentlich günstiger (und funktionell wahrscheinlich auch besser) als die vom großen Konkurrent Beahr.
Die Alarmanlage ist erstaunlich preiswert, sehr stabil und hat noch dazu  ferngesteuerten Start. Ich habe ein paar Modifikationen gemacht, damit ich „schlüsselfrei“ fahren kann – also nur mit der Fernsteuerung fahren. Es hat ein paar Relais mehr erfordert und damit auch ein erweiterter Kreißlauf  - Kablewust!

Regler: Als ich die Kleine zusammen gebaut hatte und einige Zeit gefahren war, begann sie die Glühlampen bei hohen Umdrehungen durchzubrennen. Also, eigentlich begann es ja schon voriges Jahr, doch es wurde immer schlimmer und letztens Endes hat sie alles, was leuchten konnte und die Batterie „gekillt“ (teuer wurde das, kann ich aufdecken! :o( ) Der Fehler wurde gefunden; Selbstverständlich der Regler. Der musste also erneuert werden. Die sind aber nicht so ohne weiteres zu finden und nach vielen Gespräche mit den Freunden auf ital-web.de kam es zu folgender Lösung: Ich bau mir einen selbst. Den Schaltkreis lieferte einer der deutschen Morini-Freunde, Andreas Neugebauer.

Auf der anderen Seite sieht man den Anschluss und den Schalter für eine Stromversorgung. Die liefert Spannungen zwischen 3 u. 12 Volt, und kann z. B. als Ladegerät genutzt werden für Handys, Kamera und was ich sonnst noch mit auf längeren Touren mitschleppe!



Die kleinen Gestänge für das Brems- und das Schaltpedal mussten ja aufgrund der Rückverlegung ebenfalls neu hergestellt werden. Diese sind nun aus Edelstahl gefertigt. Die Bremsseite war unproblematisch, doch das Schaltgestänge kam erst in zwei Versuchen zu Stande. Erst hatte ich eins aus 6 mm gemacht, aber es zeigte sich, dass er beim Schalten federte, und dabei wurde das Schalten unpräzise. Darum habe ich eines aus 8 mm gefertigt und damit waren die Flexionen weg und die Schaltung präzise.

Der Tank:  Normalerweise sind vorne zwei Beschläge womit der Tank festgeschraubt wird. Diesen Aufbau habe ich immer ein bisschen klobig gefunden; die Beschläge scheinen nicht richtig zum Tank und nicht richtig zum Rahmen zu gehören– aber das war eben eine gewöhnliche Konstruktionsweise. Erst wollte ich sie im Farbton des Rahmen lackieren, aber dann habe ich mich doch für eine „drastischere“ Lösung entschieden! Es ist nämlich so, dass die neueren Modelle (und damit meins) anders gebaut sind. Die haben Beschläge auf der Innenseite der Tank, und die haben eingriff auf Gummipfropfen, die auf den Rahmen montiert sind. Da mein Tank einer der älteren ist, habe ich also Beschläge auf der Innenseite angeschweißt und die „Flügel“ abgetrennt. Das führt zu einem harmonischen Gesamteindruck, denke ich.

So sehen die Beschläge aus (dieser ist ein ´76iger Tank.) Das Foto rechts zeigt mein Tank, wie er jetzt aussieht!

Der Tank war übrigens doch ein wenig angerostet, also nach dem Sandstrahlen wurden alle Löcher mit Zinn gelötet und innen mit Scotch Clad versiegelt. Scotch Clad ist eigentlich ein Bodenkleber der benzinfest ist. Dabei hat man erfahren das es hervorragend für Versiegelung von Kraftstofftanks ist. Der Kleber wird einfach in den Tank gegossen (der völlig schmutz-, rost-, und wasserfrei sein soll), man dreht der Tank in alle Richtungen für eine kleine Stunde und der Überschuss wird ausgegossen. Der Kleber härtet ein paar Tage durch und der Tank ist dicht!

Letztes Foto: In meiner interimistischen "Kabine" wird Sandgestrahlt



Die Instrumentierung ist wie gesagt von der Corsaro inspiriert. Was einige wohl wieder erkennen werden. Der Drehzahlmesser ist von einer Excalibur (so eine ist auf die Fotos von Treffen, unter Bella Italia 2007 zu sehen.) Ich hatte mich ein bisschen in die Idee verliebt ein weises Ziffernblatt zu haben und da fand ich dieser Drehzahlmesser auf e-bay – neu und unbenutzt!
Und der Rest der Instrumentierung? Nun, der besteht aus vier Leuchtdioden (Blinker, Fernlicht, Öldruck und Alarm). Vier Schalter, die zur Steuerung des leicht modifizierten Fahrradcomputer dienen. Der Vorteil dieses Modell (BC 1606 L) ist dass er die wichtigsten Informationen speichert, sollte der Strom unterbrochen werden. Da er ja als Tacho fungiert und ich gerne die Gesamtkilometer im Auge behalten will, war das ja ein wesentliches Argument  Wie man sieht, habe ich eine Leiterplatte gebaut, wo alle Dioden und Widerständen angelötet sind (das Meiste ist auf der Rückseite.) Hier sind auch die Schalter und der Computer angelötet. Ich musste auch eine Stromversorgung, die 3 Volt liefert, für den Computer bauen: Die ist selbstverständlich auch auf der Leiterplatte angelötet. Für die Belichtung sorgen zwei weiße LED’s (auf dem Foto sind es zwar immer noch die Roten, die ich versuchsweise eingebaut hatte), die in einem Plexiglasrahmen gefasst sind, der das Licht ein wenig zerstreut.

Was wahrscheinlich auch ins Auge fällt, ist die kleine Plakette wo normaler weise Sport steht. Ich hatte die verrückte Idee, eine mit meinem Namen zu bauen– es passt ja mit den Vorderbuchstaben und der Anzahl. Da ein Kumpel von mir mit CNC arbeitet, habe ich gedacht, er könnte sie für mich fräsen. Er war glücklicherweise von der Idee recht angetan! Er hat übrigens auch die Buchsen für die Schwinge und die Pedale gemacht. – Danke, Jensen!!!

An meinem letzten Geburtstag bekam ich einen TomTom Rider von meiner Familie geschenkt – meine Frau hatte alle zusammengetrommelt! Der Rider hat jetzt seinen zentraler Platz über der Aluminiumschraube für die Justierung der Lenkkopflager. Ich habe einen kleinen Halter aus Edelstahl und vier Gummidämpfer gemacht. Da jetzt kein Zugang zu der Schraube mit einem Schlüssel ist, habe ich Löcher in die Schraube gebohrt und kann mit einem Stück Rundstahl die Schraube festschrauben. Wenn ich eine Halbschale bekomme, werde ich wahrscheinlich den Rider weiter nach vorne versetzen.

Ich habe auch ein paar Daytona Heizgriffe auf  e-bay gefunden – oh, das ist schön, wenn man mal eine nasse, kalte Herbstausfahrt macht! Ich habe ein kleinern Halter gebaut, der diskret den Schalter neben dem anderen platziert!
Für das letzte hier erwähnte, was ich selbst gemacht habe, habe ich sicherlich die meisten Kommentare erhalten – besonders von Kenner: Der Kupplungsdeckel.

Ganz früh im Prozess habe ich beschlossen, dass der Deckel irgend einer Perforierung haben sollte. Teils wegen dem Vorteil der bessere Kühlung der Kupplung, aber meist weil es geil aussieht und selbstverständlich, weil es das schöne Rasseln der Kupplung hervorhebt ;o)
Ich habe viele Vorschläge gesehen: runde Löcher im Kreis, länglichen Löcher usw. Doch mir wurde schnell klar dass es einer Figur sein sollte. Eine Figur, die Gedanken an früheren Zeiten erinnern ließ, wo Detail und Handwerk hervorgehoben wurden. Deshalb ist die Wahl (natürlicher weise) auf das Moto Morini Logo gefallen.

Ich habe es ein bisschen stilisiert, weil es sonst zu filigran und nicht umsetzbar gewesen wäre. Die drei Striche sind (auch) natürlich gekommen. Die sind einfach eine „Verlängerung“ der Löcher der Motorhaltebleche (die Löcher habe ich übrigens auch spitz gefeilt, wo sie sonst rund enden) – und der Deckel auf der anderen Seite hat ja auch drei länglichen Löcher.

Eine Frage zu dem Deckel, die ich nun mehrmals bekommen habe, ist: „Na, wen kennst du denn, der Laserschneiden kann?“ Und meistens werden die Augen der Leute besonders groß, weil die Antwort lautet: „Das habe ich aber selbst mit Bohrer, Säge und Feile von Hand gemacht!“
Das war's für heute. Nächstes mal werde ich versuchen, die letzten Dinge zu beschreiben, welche ich bisher noch vergessen habe, zu erwähnen.
© Søren Høyer Hansen Willkommen sir1@morinist.dk