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Die Tragödie


Februar 2009

Eine Tragödie ist eingetroffen. Meine liebe Morini ist nicht mehr!


Ein Freitag in Januar 2009 war ich in einen Unfall verwickelt.
Natürlich, wie es oft passiert, war es ein Linksabbieger der mich übersehen hatte.
Selbst bin ich relativ glücklich davon gekommen: Gebogene Rippen, Schulter verzogen, Hände und Knie angeschlagen.
Der Morini ging es viel schlimmer. Wie man aus den Fotos sieht, hat sie Totalschaden erlitten.
Ich wollte eigentlich damit warten, dieses zu veröffentlichen, bis ich von der Versicherung höre. Man weiß ja nie, zu welchen Problemen eine Veröffentlichung führen kann. Aber da die Versicherung sich Zeit nimmt (was sonst ist vorauszusehen, wenn sie Geld zahlen müssen!!) finde ich es allmählich notwendig. Es hat sich nämlich herumgesprochen. Da es vielleicht Zweifel über das Treffen hervorrufen könnte, will ich hier klar machen, was passiert ist und auch versichern dass das Treffen selbstverständlich immer noch statt findet.


Beschreibung des Unfalls:


Zeitpunkt und Ort des Unfalls: Freitag d. 23. Januar 2009, ca. 17.15 Uhr. Klares und trockenes Wetter. Die Kreuzung Odensevej/Søndersøvej, Hauptstraße 161

Ich kam die Middelfart-Landstraße 161 entlang aus Odense. Die Unfallverursacherin aus Richtung Middelfart.
Bei der Kreuzung Odensevej/Søndersøvej fahre ich ein gutes Stück hinter einen (orange-farbigen) Transporter. Dieser biegt in die Linksabbiegerspur und hält für ein Auto aus der Gegenrichtung an.
Die Kontrahentin hält an der Stopplinie in der Linksabbiegerspur in der Gegenrichtung. Als der orange-farbigen Transporter in die Kreuzung fährt, fährt die Kontrahentin langsam ein wenig vor in die Kreuzung und bremst wieder. Ich sehe das als klarer Zeichen, dass die Kontrahentin mich gesehen hat und zurückhalten will. Ich gehe wieder ans Gas um die Kreuzung zu passieren.
Einige Augenblicke danach fängt die Kontrahentin an vorwärts zu fahren, aber sehr langsam. In erster Linie so langsam, dass es immer noch so aussah als ob sie mich gesehen hatte und mich vorbeilassen wollte.
Das war aber nicht der Fall. Ich konnte nicht mehr vor dem Auto vorbeikommen und weil dieses so langsam war, auch nicht dahinter. Der Transporter steht noch  immer in der Kreuzung und bildet eine Barriere. Ich erkenne deshalb, dass eine Kollision unvermeidbar ist.
Ich bremse was möglich ist, und gleichzeitig gelingt es mir das Motorrad auf die Seite zu legen und von mir„wegzukicken“. Somit vermeide ich, selbst eingeklemmt zu werden und mit dem Auto zu kollidieren. Ich rutsche den Asphalt einige Meter entlang hinter das Auto und kann sofort aufstehen.
Das Motorrad ist an die rechte Seite des Autos gerutscht, das Vorderrad hat das Hinterrad des Autos getroffen und wurde wahrscheinlich auch davon überfahren.

Augenblick des Unfalls - Rot bin ich, Schwarz die Kontrahentin; Transporter und das Auto aus der Gegenrichtung: jeweils orange-farbig und grün!

ulykkesstedet.jpg
Zusätzlichen Angaben:
Die Kontrahentin erzählt nach dem Unfall, dass sie aus Assens gekommen ist und unterwegs viel Schneefall erlebt hat. Deshalb hat sie sich besonders auf rutschige Straßen konzentriert. Am Unfallort gab es jedoch klares und trockenes Wetter. Ich bemerkte auch, dass Ihre Windschutzscheibe, da wo der Wischer nicht hinkommt (und zum Teil auch das Seitenfenster) an der rechten A-Säule stark von Schnee bedeckt war. Die Kontrahentin hat also einen stark reduzierten Blickwinkel gehabt und hat mich wahrscheinlich deshalb nicht gesehen.

Es darf geweint werden

crashbag.jpg crashfor.jpg

Wie geschrieben warte ich auf Antwort von der Versicherung. Ich kann, bis ich eine Entscheidung weiß, nichts weiteres tun.
Nach meiner Meinung hat die Morini einen Totalschaden – Rahmen, Gabel, Vorderrad, Instrumente, Verkleidung, Tank, diverse Kleinteile, Neulackierung + alle meine Spezialanfertigungen laufen schnell zum großen Betrag zusammen. Ich weiß aber nicht, wie sie so was schätzen und wie sie den Fall bearbeiten werden.
Ein Wiederaufbau wird lange lange dauern - ich weiß ja wie viel Zeit ich verwendet habe. Deshalb wird die beste Lösung sein, eine Neue zu finden. Vielleicht in der Zukunft kommt ein Wiederaufbau in Frage.
Ich habe schon angefangen nach einer zu suchen, Solltest du also eine 77'er Sport haben die du los werden willst, bin ich interessiert. Ich habe nämlich seit einiger Zeit eine Vorliebe für genau dieses Modell entwickelt.
syvoghalvfjerdser.jpg

22/3 – neues in dem Fall:

Wie anderswo auf der Seite zu sehen ist, habe ich eine neue Morini gefunden – der richtige Jahrgang, aber nicht genau das Aussehen, das ich möchte. Ich habe aber schon großes Vergnügen an ihr gehabt. Ich genieße es, die kleine lebhafte Maschine zu fahren, und die Änderungen die ich haben will, müssen (wieder) nach und nach kommen. Es verlangt immer besseres Timing wenn man an einem „rollenden Projekt“ anfängt.

Die Versicherungsgeschichte ist immer noch nicht zu Ende, es fehlt immer noch das Schmerzensgeld. Aber das Geld für das Motorrad und meine Klamotten ist schon in meinen Händen. Ich bin zufrieden mit der Summe und fühle, dass ich eine faire Behandlung bekommen habe. Die Morini wurde selbstverständlich nach Bo geschickt, wo der Schaden geschätzt wurde. Bo ist ja der Experte und konnte selbstverständlich dem Gutachter das richtige erzählen, damit wir einen realistischen Ausgangspunkt für die Schätzung hatten - Sie wurde selbstverständlich als Totalschaden geschätzt und nach Verhandlung wurde eine Summe vereinbart.
Danach wurde die Morini versteigert – wie es nun mal Standardpraxis ist. Früher konnte man sein Fahrzeug von der Versicherung direkt kaufen, aber heute werden sie eben versteigert.
Diese Auktionen sind nur für Mopedhändler und deshalb habe ich Bo beauftragt für mich zu bieten. Auf dieser Weise konnte ich sie wieder haben.
Also hier nochmal ein Dankeschön an Bo.

Alles in allem bin ich jetzt wieder auf die Beine gekommen (oder Räder, sollte ich vielleicht sagen), ökonomisch sowohl als physisch. Ich habe kaum Probleme nach dem Unfall, ein wenig in der rechten Hand, aber sonst kaum was nennenswertes. Und die Freude am Fahren (und Morini-Begeisterung) hat nicht gelitten – eher im Gegenteil!

21/9 – letzte Aufdatierung:

Vor knapp einen Monat ist endlich ein abschließendes Urteil gekommen und ich denke dass ich es vollständigkeitshalber hier nenne.
Wegen der gewöhnlichen Bürokratie hatte die Versicherung das Schmerzensgeld lange zurück gehalten, aber endlich habe ich ein zufriedenstellendes Ersatzgeld bekommen.
Einen Betrag, den ich so nicht erwartet hatte – Jedenfalls hatte ich es in keiner meiner Berechnungen einbezogen. Man weiß ja nie welchen Wert meine Qualen haben!
Die „unerwartete“ Summe hat es mir jedoch möglich gemacht, ein Projekt ins Leben zu rufen, das ich seit einiger Zeit in meinen Gedanken habe – eine Morini, selbstverständlich, aber mehr darüber auf dieser Homepage in der Zukunft ;o)
© Søren Høyer Hansen Willkommen sir1@morinist.dk